In die Außenwand bohren
Eine schöne Lampe taucht in lauen Sommernächten Ihre Terrasse in ein angenehmes Licht. Um diese zu montieren, müssen Sie allerdings in der Außenwand Löcher bohren – und dies ist durch Kabel, Rohre und Dämmplatten gar nicht mal so einfach, wie man vielleicht annimmt. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie dabei achten müssen.
Material der Wand herausfinden
Wie immer gilt auch beim Bohren an der Außenwand: Die Vorbereitung ist ein elementarer Bestandteil der Arbeit und darf nicht vernachlässigt werden. Nehmen Sie sich vorher Zeit, um herauszufinden, um welches Material es sich bei Ihrer Außenwand überhaupt handelt und ob eine Dämmung vorhanden ist. Leicht ist das natürlich, wenn Sie über die Bausubstanz noch vom Bau Ihres Hauses Bescheid wissen oder Ihren Bauherrn fragen können. Sollte das nicht der Fall sein, können Sie das ganz einfach durch einen Test mittels Vorbohren herausfinden. Führen Sie eine leichte Bohrung außen an Ihrer Wand durch, bevorzugt natürlich an der Stelle, an welcher das Loch nachher sein soll. Bevor Sie an die eigentliche Substanz geraten, müssen Sie allerdings erst durch den Wandputz.
Anhand des Bohrstaubs erkennen Sie, um welches Material es sich handelt. Ist er rot, haben Sie es mit einer Ziegelwand zu tun. Erkennen Sie eher weißen und feinkörnigen Staub, handelt es sich um eine Wand aus Kalksandstein. Poren-Beton erkennen Sie daran, dass der Bohrstaub hell ist und fein zu Boden fällt. Grauer Staub und viel Widerstand deuten auf Beton hin.
Für Arbeiten in verschiedenen Höhen an Ihrer Hauswand eignet sich unsere Teleskopleiter T80 FlexLine sehr gut. Diese ist individuell einstellbar und kann durch ihre kompakten Maße im eingefahrenen Zustand auch in kleineren Autos ohne Probleme im Kofferraum oder auf der Rückbank transportiert werden.
Auswahl des Bohrers
Bevor es losgeht, muss der passende Bohrer ausgewählt werden. Die Wahl ist von der Beschaffenheit der Hauswand abhängig. Für Ziegelstein und Kalksandstein eignet sich ein Steinbohrer. Für Poren-Beton reicht sogar schon ein üblicher, scharf geschliffener Mehrzweck-Bohraufsatz, um durch den Putz und in die darunterliegende Wand einzudringen. Beton zählt als hartes, dichtes Material, sodass herkömmliche Bohrer schnell an ihre Grenzen gelangen. Er ist allerdings schlagempfindlich, sodass ein Schlagbohrer oder ein Bohrhammer hier einen guten Dienst leisten. Der Bohrer sollte den gleichen Durchmesser haben wie der Dübel, der später benutzt wird.
Vorsichtsmaßnahmen: Kabel finden
Ihre Sicherheit steht an erster Stelle, deshalb empfehlen wir Ihnen, einige Vorkehrungen zu treffen, bevor Sie mit der Bohrung Ihres Lochs beginnen. Unter Ihrer Fassade verlaufen Kabel für Wasser- und Stromleitungen, welche Sie auch durch eine Bohrung von außen treffen können. Um keine Kabel anzubohren und zu beschädigen, überprüfen Sie vorher, ob unter Ihrer festgelegten Markierung entsprechende Wasser- und Strom-Leitungen verlaufen. Am einfachsten geht das mit einem Leitungs-Suchgerät. Handelt es sich bei Ihrer Wand um Stahlbeton, müssen Sie zusätzlich darauf achten, bei Ihrer Arbeit mit dem Bohrer keine Armierung zu durchbohren.
Bei diesen Arbeiten ist ein stabiler Stand nicht zu vernachlässigen. Nutzen Sie für Arbeiten in großer Höhe eine geeignete Leiter, wie beispielsweise die HAILO ProfiLOT in der 3x12 Variante. Diese können Sie als Schiebe- oder Anlegeleiter nutzen und dank des LOT-Systems auch an Unebenheiten im Boden anpassen. Damit ist es kein Problem mehr, sich auf Augenhöhe mit Ihrem Bohrer zu befinden und alles sicher im Blick zu haben.
Bohren ohne Außendämmung
Beim Bohren an der Außenwand spielt es eine wichtige Rolle, ob Sie Ihre Wand gedämmt haben oder nicht. Handelt es sich um keine gedämmte Fassade, erleichtert das Ihr Vorhaben ungemein. Meist haben Sie dann eine Ziegelwand, die Sie mit einem Stein- oder Beton-Bohrer leicht durchdringen können. Der Außenputz beträgt im Normalfall wenige Zentimeter, sodass auch dieser kein Hindernis darstellt.
Jetzt kann es endlich an die eigentliche Arbeit gehen. Achten Sie darauf, stets im rechten Winkel zu bohren, damit der Dübel nachher gerade sitzt. Bohren Sie schräg, wird Ihr Konstrukt schief und instabil. Markierungen an den Bohrstellen helfen Ihnen dabei, den richtigen Ort zu finden, an denen Sie den Bohrer ansetzen. Diese sind unbedingt erforderlich, damit Sie nicht aus Versehen an einer falschen Position bohren und nachher ein unschönes Loch zu reparieren haben. Beginnen Sie weniger stark mit der Bohrung und bauen erst Druck auf, wenn Sie auf Widerstand stoßen. Sobald Sie Ihr Loch gebohrt haben, ziehen Sie den Bohrer vorsichtig heraus, während er noch in Betrieb ist.
Befreien Sie anschließend das Bohrloch von Staub und Schmutz, bevor Sie einen Dübel passend für Ihre Schraube hineindrehen. Nun sind Sie fertig mit den Bohrarbeiten und können Ihre Lampe an der Wand anbringen.
Bohren mit Außendämmung
Sollte an Ihrer Hausfassade mit Vollwärmeschutz gearbeitet worden sein, erschwert die Dämmung die Sache etwas. Vollwärmeschutz zeichnet sich dadurch aus, dass er weich ist. Entsprechend kann die Wärmedämmung absinken, wenn Sie etwas daran befestigen wollen, das schwerer als eine handelsübliche Lampe ist. Das hat zur Folge, dass das Loch im Dämmstoff nach unten ausleiert, nicht mehr dicht hält und dadurch Feuchtigkeit von außen in Ihr Haus dringen kann. Diese Feuchtigkeit beeinträchtigt Ihre Dämmung und kann zu Kälte oder Schimmel an der Innenwand führen. Zudem kann die Lampe auch abstürzen und Personen verletzen. Hängen Sie deshalb niemals schwere Geräte wie eine Klimaanlage an eine Fassade mit Vollwärmeschutz! Sehen Sie auch von der Befestigung von Sicherheitsgerüsten ab, da die gedämmten Wände die Belastung nicht ausreichend zuverlässig aushalten. Was Sie problemlos an der Wand mit Dämmung befestigen können, sind beispielsweise Haken, um Ihren Gartenschlauch dort aufzuhängen.
Ob mit oder ohne Dämmung an Ihrer Hauswand, unser flexibles Multifunktionsgerüst G60 ist eine sehr hilfreiche und sichere Arbeitsplattform. Das Gerüst besitzt einen komfortabel handhabbaren Schnellverschluss, durch den es schnell auf- und wieder abgebaut werden kann. Benötigt man eine Leiter, kann es problemlos zu einer Anlege- oder Doppelleiter umgebaut werden.
Gehen Sie vorsichtig vor, um die Wand nicht zu beschädigen
Entscheiden Sie sich für eine Stelle, unter welcher Dämmstoff vorhanden ist, besorgen Sie sich vorher spezielle Dübel und den richtigen Bohrer mit langem Aufsatz, der tief genug vordringt. Somit können Sie durch die Wärmedämmung hindurch bis in die Wand bohren und den Dämmstoffdübel hineindrehen. Auch hier ist natürlich auf Leitungen und Kabel zu achten. Nutzen Sie einen Bohrhammer, ist die Schlagfunktion vorerst wegzulassen und sollte erst bei Bedarf eingesetzt werden.
Handelt es sich um eine Mauer aus Ziegel, befinden sich darin Hohlräume. Das erkennen Sie daran, dass Ihr Bohrer plötzlich nachgibt. Hier ist es nötig, mit Präzision und Fingerspitzengefühl vorzugehen, um die Ziegel nicht durch zu große Löcher zu beschädigen oder gar zu zertrümmern.
Haben Sie all dies beachtet und erledigt, können Sie Ihre Hauswand endlich mit einer Lampe erhellen und an Sommerabenden vor Ihrem Haus mit Freunden ein schönes Abendessen genießen.