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Eine Person verlegt eine Unterputzdose und ein Kabel in der Wand

Kabel unter Putz verlegen

Im Wohnzimmer hängt das Kabel zur Lampe an der Decke quer durch den Raum? Dank der vielen neuen Geräte braucht es in der Küche weitere Steckdosen bei der Arbeitsfläche? In beiden Fällen könnten Sie natürlich einfach lose ein Kabel verlegen (sogenannte Aufputz-Installation). Das Kabel bleibt dabei sichtbar und hebt sich eventuell sogar stark von der Wandfarbe ab – unschön. Daher sollten Sie erwägen, das Kabel unter Putz zu legen. Hier zeigen wir Ihnen, was Sie bei der Unterputz-Installation beachten müssen und wie Sie bei der Verlegung vorgehen.

Leitungen selbst unter Putz verlegen – lohnt sich der Aufwand?

Für die neue Installation von elektrischen Anlagen wird in der Regel ein zertifizierter Elektriker hinzugezogen, denn Arbeiten am Stromnetz sind nur mit Erlaubnis der Behörden erlaubt. In Ihrem eigenen Haushalt dürfen aber durchaus gewisse Teile der Elektroinstallation selbst verlegt werden.

Doch was dürfen Sie selbst erledigen? Grundsätzlich können Sie alle Arbeiten erledigen, die keine komplexen elektrischen Schaltungen brauchen und nicht mit dem Stromnetz verbunden sind. Dazu gehört das Setzen von Unterputz-Dosen und das Herausbrechen von Schlitzen. Außerdem dürfen Leitungen und Leerrohre verlegt sowie Kabel in die Rohre eingezogen werden.

Bei der Installation von weiteren Elementen und dem Anschließen an den Stromkreis sollten Sie schlussendlich jedoch nicht auf eine Prüfung durch einen Elektriker verzichten. Denn diese Arbeiten haben Auswirkung auf die Hausversicherung und die Garantie für elektrische Geräte.

Leitungen selbst verputzen

Leitungen unter Putz verlegen – eine Anleitung

Bei der selbstständigen Leitungsverlegung gibt es einiges zu beachten. Im Folgenden finden Sie eine Anleitung zur Elektroinstallation unter Putz in mehreren Schritten.

Materialliste für erfolgreiches Verlegen von Kabeln

Zum Vermessen und Verlegen empfehlen wir die Benutzung einer Sicherheits-Stehleiter! Die HAILO L100 TopLine ist in verschiedenen Größen verfügbar und erlaubt dank Multifunktions-Ablageschale das sichere und griffgünstige Verstauen von Werkzeug. Mit extratiefen Stufen und Anti-Rutsch-Riffelung stehen Sie immer sicher auf der Leiter. Mit der HAILO TL100 TopLine haben Sie darüber hinaus dank teleskopierbaren Holmen gleich mehrere Stufigkeiten in einer Leiter, die Sie auch an der Treppe einsetzen können.

Person verputzt auf HAILO TL100 TopLine die Wand

Schritt 1: Leitungen prüfen und Verlegung markieren

Zunächst sollten Sie prüfen, wo bereits elektrische Leitungen oder Wasserleitungen liegen, die Sie umgehen müssen. Mit einem Ortungsgerät aus dem Baumarkt können Sie sichergehen und prüfen, wo bereits Stromkabel oder Rohre verlegt sind.

Dann kann der gewünschte Verlauf der neu verlegten Leitungen an der Wand markiert werden. Die Norm DIN 18015-3 legt bestimmte Installationszonen für die feste Verlegung von Stromleitungen in bewohnten Gebäuden fest. Die Norm gibt natürlich noch weitere Informationen zur Lage von Stromleitungen in der Wand, aber das Wichtigste in Kürze:

  • Leitungen werden immer waagerecht oder senkrecht verlegt. Das erlaubt später nachzuvollziehen, wo die Kabel unter dem Putz in der Wand oder Decke verlaufen.
  • Steckdosen haben einen Abstand von mindestens 15 cm zu Laibungen von Türen und Fenstern sowie einen Abstand von mindestens 30 cm zum fertigen Fußboden.
  • Lichtschalter und sonstige Schalter befinden sich in der Regel auf einer Höhe von 105 cm.
Skizze, die die Maßangaben der DIN anschaulich darstellt sowie die Installationszonen

Bevor es weitergeht, stellen Sie sicher, dass Sie nur an stromlosen Kabeln arbeiten! Dazu sollten Sie im Sicherungskasten den entsprechenden Schalter umlegen und im betreffenden Zimmer nochmals prüfen, ob Spannung an versteckten Leitungen anliegt.

Schritt 2: Kabel-Schlitze meißeln oder fräsen

Jetzt schaffen Sie in der Wand Platz für die Elektroinstallation! Mit einer Bohrkrone für die Bohrmaschine können Sie die Löcher für die Steckdosen oder Schalter-Dosen bohren.

Den Kabelkanal können Sie entweder mit Hammer und Meißel, mit dem Winkelschleifer oder einer Mauernutfräse herausarbeiten. Mit Hammer und Meißel brechen Sie das Material einfach aus dem Mauerwerk heraus. Mit Winkelschleifer oder Fräse schneiden Sie rechts und links Ihrer Markierung zwei parallele Schlitze. Dann muss allerdings noch der mittlere Steg herausgebrochen werden. Die Mauernutfräße erledigt alles auf einmal.

Vorsicht ist insbesondere bei tragenden Wänden geraten. Hier ist die maximale Tiefe vorgeschrieben. Bis 240 mm Wanddicke dürfen Sie maximal 1 cm tiefe und 10 cm breite Kanäle herausbrechen. Bei größeren Wanddicken dürfen Sie bis zu 3 cm tiefe und 20 cm breite Kanäle anlegen. In jedem Fall müssen die Schächte für Leitungen mindestens 11,5 cm voneinander entfernt liegen.

Abstandsregeln für die Nuten

Schritt 3: Leitung oder Leerrohre verlegen und befestigen

Nun können Sie die Kabel (der übliche Kabeltyp ist NYM-J, eine dreiadrige Leitung mit einem grün-gelben Schutzleiter) oder ein Leerrohr direkt in die Wand legen. Kabel lassen sich ganz einfach mit Kabelschellen und einem Nagel verlegen. Leerrohre können Sie mit je einem Nagel rechts und links befestigen.

Schritt 4: Schlitze mit Gips schließen

Bevor Sie zum Gips greifen, sollten Sie alles mit einem Handfeger und etwas Wasser säubern und nässen. Dann lässt sich der Kanal mit Elektrikergips (trocknet schneller!) zugipsen. Lassen Sie diesen anschließend trocknen.

Nun können Sie das Kabel durch etwaige Leerrohre schieben, bis diese am anderen Ende herausschauen.

Verlegte und verputzte Kabel in einer Wand

Schritt 5: Abschließen und Übermalen

Mit normaler Spachtelmasse lassen sich schöne Abschlüsse herstellen und Unebenheiten ausgleichen. Für ein besonders ebenmäßiges Ergebnis können Sie die Fläche außerdem abschleifen. Zum Schluss mit der entsprechenden Farbe streichen und fertig! Auch erlaubt: Mit entsprechender Farbe dünn übermalen.

Person streicht auf HAILO L100 TopLine eine Wand

Dann kann Ihr Elektriker die Lichtschalter und Steckdosen an die nun versteckten Stromkabel anschließen. Zum Abschluss sollten Sie alle elektrischen Arbeiten in jedem Fall vom Elektriker prüfen und an den Strom anschließen lassen.

Noch ein Tipp zum Schluss: Mit dem Treppenpodest TP1 von HAILO können Sie diese Arbeiten auch im Treppenhaus sicher und bequem durchführen!

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