Den richtigen Dübel auswählen
Je nach Mauerwerk und Größe des Bohrloches werden unterschiedlich passende Dübel benötigt. Hinter einer Gipswand verbirgt sich beispielsweise oft nur ein Hohlraum. Für diese Art der Wand benötigen Sie andere Dübel, als für Wände aus Beton. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Maximalgewicht, das der jeweilige Dübel tragen kann. Bei der Auswahl des passenden Dübels sind daher ein paar Dinge zu beachten. Damit Sie die richtige Dübelart zur passenden Schraube und Wandbeschaffenheit wählen können, haben wir die wichtigsten Punkte in diesem Artikel für Sie zusammengefasst.
Dübel und das Wandmaterial
Die Funktion von Dübeln besteht darin, eine sichere Verbindung zwischen Schraube und Wand herzustellen. Durch das Eindrehen der Schraube in einen Dübel verankern sich beide fest in der Wand und übertragen das Gewicht gleichmäßig auf den Untergrund. Dieses Prinzip bietet festen Halt und so lassen sich Möbel oder andere Gegenstände an der Wand und Decke befestigen.
Welchen Dübel Sie auswählen, hängt deshalb vom Untergrund, der Schraube und der Last des zu hängenden Gegenstands ab. Sofern eine dieser Variablen nicht passend ist, kann die Traglast des ganzen Konstruktes eingeschränkt oder nicht gegeben sein.
Im Großen und Ganzen kann man zwischen Universaldübel und Spezialdübel unterscheiden. Universaldübel passen in jeden Untergrund, haben aber den Nachteil, dass ihre Traglast im Vergleich zu den Spezialdübel für manche Anwendungssituationen geringer ist. Sind Sie sich nicht sicher, empfiehlt es sich, Spezialdübel zu verwenden, um den bestmöglichen Halt des Gegenstands zu gewährleisten.
Bevor Sie die passende Dübelart auswählen, sollten Sie den Untergrund der Wand prüfen. Hohlräume bei Trockenbauwänden können Sie erkennen, wenn Sie dagegen klopfen. Dämmplatten erzeugen auch ein helltöniges Klopfgeräusch und lassen sich zudem noch leicht mit dem Finger eindrücken. Manche Materialien können jedoch nicht immer eindeutig erkannt werden. Hier helfen Probebohrungen. Wie Sie welches Material beim Bohren erkennen, listen wir Ihnen hier auf:
- In Betonwände lässt sich am schwersten bohren, der Staub ist hellgrau und sandig
- Porenbeton ist einfacher zu bohren als Beton und ein poröserer Baustoff, der Staub ist grobkörniger
- Wenn Sie in Ziegelstein bohren, kommt rotes Bohrmehl zutage, bei Lochziegeln durchstößt man mit dem Bohrer Hohlräume
- Gipsplatten sind am einfachsten zu bohren, der Staub bleibt dabei am Bohrer kleben
Können Sie durch das Probebohren den Untergrund nicht bestimmen, sollten Sie auf Universaldübel zurückgreifen.
Dübel anbringen für die richtige Traglast
Die verschiedenen Arten von zugelassenen Dübeln können unterschiedliche Maximallasten tragen, die sich in Abhängigkeit von dem Material des Untergrunds ergeben. Informationen über die jeweilige Maximallast sind meist auf den Verpackungen oder auf den Webseiten der Hersteller zu finden.
Der Leistentrick
Bei leichten Lasten reichen meist wenige Dübel aus. Haben Sie jedoch vor, schwere Gegenstände mit sicherem Halt anzubringen, lohnt es sich, die größeren Lasten auf mehrere Dübel zu verteilen. Hierzu wählen Sie am besten eine Leiste aus, die an den zu befestigenden Gegenstand angebracht wird und für höhere Stabilität sorgt.
Als Erstes bohren Sie mehrere Löcher in die Leiste und befestigen diese mit Dübeln gemäß der Anzahl an Bohrlöchern an der Wand. Erst dann bringen Sie den Gegenstand an der Leiste an. Um die Last gleichmäßig auf die Leiste und die Wand zu verteilen, bietet es sich an, die Dübel in gewissen Mindestabständen anzubringen. Als Faustregel können Sie sich merken: Zwischen zwei Dübeln sollte ein Abstand von der vierfachen Dübellänge eingehalten werden. Sofern Sie ein Wandmaterial haben, das weich ist, lohnt es sich, einen längeren Dübel für bessere Stabilität zu verwenden. Achten Sie im Anschluss auch darauf, die richtige Schraubenlänge auszusuchen.
Die richtigen Dübel mit den passenden Schrauben
Für die verschiedenen Universal- und Holzschrauben gibt es jeweils passende Dübelarten. Schrauben mit Bohrspitzen sollten nicht verwendet werden, da diese Schrauben den Dübel vollständig durchstoßen und so zerstören können.
Ansonsten gilt die allgemeine Regel, dass die Schraube den Universal- oder Spezialdübel vollständig ausfüllen sollte, damit die Konstruktion im Bohrloch gut halten kann. Wählen Sie eine Schraube, deren Länge ungefähr die Dübellänge plus Stärke des Dübels plus Durchmesser der Schraube entspricht, wohingegen der Durchmesser etwas kleiner als der Dübeldurchmesser sein sollte.
Die Schraubenlänge ist die Dübellänge plus die Stärke des Dübels und der Schraubendurchmesser
Manche spezielle Dübel sind auch auf spezielle Schrauben angewiesen. Das ist der Fall, wenn es sich um Gewindedübel handelt, die in den Untergrund eingesetzt werden. Für diese Zwecke werden metrische Schrauben verwendet.
Richtig bohren und dübeln
Um eine fest sitzende Befestigung zu erhalten, ist das behutsame Bohren unerlässlich. Der Durchmesser des Bohrlochs sollte dem Dübeldurchmesser entsprechen und das Bohrloch sollte gerade sein. Daher muss die Bohrmaschine beim Bohren im 90-Grad-Winkel gehalten werden. Nach oder auch schon während dem Bohren kann der Staub mit einem Staubsauger entfernt werden. Stecken Sie anschließend den Dübel in das Bohrloch, drehen die Schrauben ein und bringen die Befestigung an.
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Der Dübel-Ratgeber – Eine Übersicht für die richtige Auswahl
Zum Abschluss finden Sie hier eine kompakte Übersicht darüber, welche bestimmten Dübel für welche Wandbeschaffenheit geeignet sind:
- Den Kunststoff-Spreizdübel sollten Sie nur bei Vollmauerwerk einsetzen.
- Universaldübel sind für jeden Untergrund geeignet und auch bei Hohlräumen entsprechend verwendbar. Diese weisen jedoch keine hohe Tragfähigkeit auf. Für den Halt spreizt oder verknotet sich dieser Mehrzonen-Spreizdübel im Bauteil.
- Der Federdübel ist ein Hohlraum-Metalldübel und eignet sich nur bei Bauteilen mit geringer Festigkeit. Aufgrund des integrierten Metall-Hohlraumdübel-Hakens eignet er sich für das Befestigen von leichten Gegenständen an Decken.
- Gipsplattendübel sind als Plastik- und Metalldübel verfügbar und wie der Name schon vermuten lässt, eignen sich diese für die Befestigung in Gipsplatten.
- Messingdübel oder auch Schwerlastdübel genannt, bestehen aus einem Gewinde für metrische Schrauben, die in das Mauerwerk eingebracht werden können und somit für dichtes Gefüge geeignet sind.
- Gasbetondübel sind speziell verwendbar für Gas- oder (Poren-)Beton. Beachten Sie dabei, dass die Außenrippen in den weichen Baustoff schneiden.
- Rahmendübel ziehen den Montagegenstand an das Mauerwerk heran, wenn Sie die Schraube in den Dübel eindrehen. Dieser Dübel wird zum Beispiel bei Küchenhängeschränken verwendet.
- Nageldübel sind für schnelle Montagen vorgesehen und für Hohlräume ungeeignet. Sie brauchen einen festen Untergrund, um sich richtig festzusetzen.
- Dämmstoffdübel sind nicht für schwere Lasten gedacht, sondern werden zum Beispiel auf Wärmedämmungsverbundsystem-Platten (WDVS) angebracht.
- Die chemischen Dübel bestehen aus einer Hülse und aus Material, das in die Wand injiziert wird, welches sich anschließend verfestigt. Chemische Dübel können so auch schwere Lasten in sandigen Untergründen optimal tragen.
Die wichtigsten Arten von Dübeln im Überblick
Gasbetondübel
Spreizdübel
Federdübel
Rahmendübel
Messingdübel / Schwerlastdübel