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Person auf HAILO Leiter bohrt Loch in der Decke

Löcher in die Decke bohren

Bohren ist eigentlich keine schwierige Angelegenheit. Mit einigen Tipps lassen sich im Handumdrehen Löcher in die Wand bohren, um etwa Bilder oder Schränke aufzuhängen. Beim Bohren in die Decke ergeben sich allerdings schon alleine aufgrund der Position einige weitere Herausforderungen.

In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, wie Sie sicher stehen, den richtigen Bohraufsatz, Dübel und Modus Ihrer Maschine für das jeweilige Deckenmaterial wählen, Stromleitungen in der Wand gezielt umgehen und sich beim Bohren in die Decke vor Staub und Partikeln schützen. So schaffen Sie garantiert saubere und gerade Bohrlöcher.

Bohren, Stromleitungen und elektrische Spannung

Wenn Sie zum Beispiel eine Deckenleuchte befestigen möchten, ist es wichtig, Ihre Wände und die Decke nach Stromkabeln abzusuchen, damit Sie keinen lebensgefährlichen Stromschlag bekommen. Zwar springt nach der Durchtrennung eines Kabels bestenfalls die Sicherung beziehungsweise der FI-Schalter aus der Fassung, doch dazu darf es erst gar nicht kommen. Das Reparieren der Kabel ist zusätzlich mit viel Arbeit verbunden. Planen Sie deshalb ausreichend Zeit für das Aufsuchen der Kabel ein und seien Sie gründlich.

Identifizieren der Stromkabel anhand der DIN-Norm

In Deutschland gibt es einige Grundregeln, nach denen Stromkabel in den Wänden verlegt werden. Die geltende Norm ist dabei die DIN 18015-3. Auch von Bedeutung ist das sogenannte "ökonomische Prinzip“: Mit dem möglichst geringsten Aufwand und auf dem kürzesten Weg eine Steckdose erreichen.

Als Erstes können Sie anhand der DIN-Norm für Wohnräume die Kabel suchen. Die Stromleitungen sollten senkrecht neben Fenstern, Türen und Zimmerecken sowie waagerecht unter der Decke und dem Fußboden verlaufen. Die Norm gibt natürlich noch weitere Informationen zur Lage von Stromleitungen in der Wand, aber das Wichtigste in Kürze:

  • Leitungen werden immer waagerecht oder senkrecht verlegt, das erlaubt später nachzuvollziehen, wo die Kabel unter dem Putz in der Wand oder Decke verlaufen
  • Steckdosen haben einen Abstand von mindestens 15 cm zu Laibungen von Türen und Fenstern sowie einen Abstand von mindestens 30 cm zum fertigen Fußboden
  • Lichtschalter und sonstige Schalter befinden sich in der Regel auf einer Höhe von 105 cm
Die typische Verlegung von Stromleitungen in einer Wand

Identifizieren der Kabel mit einem Ortungsgerät

Basierend auf dem zweiten Prinzip, können Sie sich beim Überprüfen der Stromleitungen in der Wand an den direktesten Weg zur Steckdose orientieren. Diese Installation ist gängig, da dadurch Kosten für Kabel und Arbeitszeit gespart werden. Etwas kniffliger stellt es sich bei Decken und der Verteilung von Stromleitungen dar. Hier besteht nämlich nur das ökonomische Prinzip bei der Verlegung von Kabeln, die DIN-Norm findet keine Anwendung. Daher ist zu empfehlen, ein geeignetes Messgerät mit visuellen und akustischen Signalen zur Erfassung von Kabeln zu verwenden.

Zusätzlich den Strom abstellen

Unabhängig vom Verlauf Ihrer Stromkabel sollten Sie unbedingt darauf achten, am Sicherungskasten den Strom für den gesamten Raum abzustellen. Dann müssen Sie lediglich ein Verlängerungskabel für die Bohrmaschine aus einem anderen Raum legen. Prüfen Sie zudem immer noch einmal am Lichtschalter, ob auch wirklich keine Spannung mehr anliegt.

Der richtige Bohrer zum passenden Material der Decke oder Wand

Um vernünftig tiefe Löcher in Decke und Wand zu bohren, müssen ein paar Faktoren bedacht werden: Je nachdem, wie das Material, in das Sie bohren, beschaffen ist, welche Art von Bohrung Sie durchführen wollen und wie die Länge und der Durchmesser des Bohrlochs sein sollen, werden unterschiedliche Bohrer benötigt. Auch der Unterschied zwischen Schlagbohrmaschine und Bohrhammer sollte beachtet werden. Zudem ist die Verwendung des passenden Dübels ausschlaggebend. In der Regel wird zwischen den passenden Bohrern für Metall, Holz, Stein und Beton sowie für Mehrzweck-Arbeiten unterschieden.

Beton, Metall, Holz und Co. – Die Materialbeschaffenheit

Wenn Sie in eine Betondecke ein tiefes Loch bohren wollen, eignen sich Stein- und Betonbohrer, die eine stabile Hartmetallspitze aufweisen und meist aus Karbon-Stahl bestehen. Stockt die Bohrung, haben Sie möglicherweise den Bewehrungsstahl, auch Armierungseisen genannt, getroffen. Diese Stäbe dienen zur Stabilisierung sowohl von alten Häusern als auch von neueren Gebäuden.

Für Metalle benötigen Sie einen HSS-Bohrer (High Speed Steel), der an der Spitze kegelförmig zuläuft. Ein Holzspiralbohrer weist eine Zentrierspitze aus, um die Bohrmaschine möglichst genau auszurichten. Bei Fliesen verwenden Sie einen Bohrer mit diamantgeschliffener Hartmetallschneide.

Die 3 wichtigsten Bohraufsätze

Verschiedene Arten von Bohraufsätzen: Holz-, Stein- und Metallbohrer

Um herauszufinden, wie viele Zentimeter tief und breit Sie das Loch bohren müssen, orientieren Sie sich an dem Durchmesser der Schraube. Diese sollte etwas größer sein als der Bohrer. Dübel und Bohrer sollte die gleiche Größe aufweisen. Bei Schwierigkeiten in die Tiefe zu kommen, könnte es helfen, das Loch mit einem kleinen Bohrer vorzubohren.

Person bohrt in Betonwand

Wie kann ich richtig dübeln?

Die Auswahl der Dübel hängt ebenfalls von der Art der Wand ab. Bei Baustoffen für Wände und Decken wird zwischen Beton, Mauerwerk und Plattenbaustoffen unterschieden. Sofern Sie eine Betondecke haben und hier das Loch dübeln wollen, eignen sich Gasbetondübel. Für Leichtbeton verwenden Sie längere Spreizdübel für das Loch. Bei Mauerwerk sind Spreizdübel aus Kunststoff die beste Wahl. Wenn Sie Hohlräume bei z.B. Plattenbaustoffen in der Decke haben, achten Sie auf die Verwendung von Hohlraumdübeln / Federdübeln, um die tiefen Löcher dadurch zu stabilisieren. Rahmendübel werden bei hinterlüfteten Wänden und Schwerlastdübel bei besonders schweren Lasten verwendet.

Die wichtigsten Arten von Dübeln im Überblick

Collage der wichtigsten Dübelarten

Wann wird eine Schlagbohrmaschine oder ein Bohrhammer verwendet?

Der große Unterschied bei der Wahl des Bohrhammers oder des Schlagbohrers basiert auf dem Härtegrad des Untergrunds. Die Schlagbohrmaschine ist ein richtiger Alleskönner und kann mit oder ohne Schlag bohren und ist zudem in der Lage Schrauben einzudrehen, wohingegen sich der Griff zum Bohrhammer explizit bei massiveren Wand- oder Deckensubstanzen anbietet.

Bohrhammer & Schlagbohrer

Sicherheit beim Bohren – für Ihren Stand und als Schutz vor Partikeln

Neben dem Überprüfen des Stroms ist es wichtig, für volle Standsicherheit zu sorgen. HAILO bietet hierfür eine ausgefeilte Produktpalette an sicheren Leitern an. Für hohe oder tiefer liegende Decken ist die Alu-Sicherheits-Stehleiter L80 ComfortLine mit bis zu acht verfügbaren Stufen optimal geeignet. Durch die rutschsicheren Steckfüße und die Hightech-vernietete Holm-Stufenverbindungen stehen Sie fest und eben auf dem Boden. Bei dem Modell mit der meisten Ausstattung, der HAILO L100 TopLine, haben Sie zudem eine ausgeklügelte Multifunktions-Ablageschale und einen Sicherheits-Haltebügel zum Ausfahren zur Verfügung.

Die Ablageschale der Stehleiter L100 TopLine

Schutz vor Staub und abplatzendem Putz

Um Ihren Kopf und die Augen zu schützen, empfehlen wir, Schutzhelm und Schutzbrille zu tragen. Ein schneller und leicht umzusetzender Tipp, um Farb- sowie Staubpartikel zu vermindern, ist die Verwendung eines Pappbechers, den man auf den Bohrer setzt. Alternativ kann eine zweite Person mit einem Staubsauger herabfallende Partikel direkt absaugen.

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